Nass oder trocken
Der Akt der Demontage ist entscheidend für die Wiederverwendung eines Bauelements. Die Kosten und Wiederverwendbarkeit hängen davon ab, mit welchen Verfahren die Bauteile ursprünglich miteinander verbunden wurden. Bei nassen Verbindungen (wie geschweisster Stahl oder verleimtes Holz) ist die Rückgewinnung erschwert. Zwar sind diese Verbindungen in der Bauphase einfach anzuwenden und bautechnisch zuverlässig, müssen aber oft mit zerstörerischen Methoden entfernt werden. Trockene Verbindungen hingegen (wie geschraubter Stahl oder geschraubtes Holz) lassen sich mit einfachen Werkzeugen entfernen.
Da bei der Planung der meisten modernen Gebäude ihre begrenzte Lebensdauer nicht berücksichtigt wird, werden Verbindungen mithilfe von dauerhaften Verfahren hergestellt, bei denen die Konstruktion chemisch oder stofflich verändert wird. Solche Verfahren sind zwar während des Baus einfach anzuwenden und sorgen für eine zuverlässige Tragfähigkeit, doch erfordert der Ausbau einzelner Bauteile zumindest in gewissem Masse den Einsatz zerstörerischer Verfahren. Dadurch geht Material verloren. Wie schwierig sich der zerstörerische Ausbau gestaltet, hängt auch vom jeweiligen Material ab. Holz zum Beispiel lässt sich einfach entfernen und umformen (mit einem gewissen Verlust an Tragfähigkeit), während Beton Spezialwerkzeuge und grössere Rücksicht auf seine innere Struktur erfordert.
Bei trockenen Verbindungen kommen grundsätzlich externe Verbindungselemente zum Einsatz, um einzelne Bauteile miteinander zu verbinden. Im einfachsten Fall sind das Nägel und Schrauben, aber es kann sich auch um material- oder projektspezifische Verbindungselemente handeln, die das Design einer Konstruktion vorgeben oder auch für verschiedene Konstruktionen verwendet werden können. Die Flexibilität dieser Systeme sowie ihre Bearbeitbarkeit mit herkömmlichen Werkzeugen ist eine weitere Ebene, die es zu berücksichtigen gilt, wenn sichergestellt werden soll, dass Materialien in Zukunft einfach zugänglich sind.